Quelle: Stadt Kaiserslautern, Autor/in: Sandra Zehnle
Mit einer öffentlichen Gedenkveranstaltung ging gestern das Internationale Workcamp des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. in Kaiserslautern offiziell zu Ende. Zehn Tage lang hatten sich fünfzehn Jugendliche aus Italien, Ungarn, Rumänien, Polen und Deutschland mit Kriegs- und Gewalterfahrungen des 20. Jahrhunderts auseinandergesetzt. Im Mittelpunkt standen dabei die Pflege der Kriegsgräber auf dem Ehrenfriedhof des Hauptfriedhofs Kaiserslautern sowie der Besuch der Gedenkstätten in Neustadt und Verdun. Darüber hinaus kam bei einem bunten Begleitprogramm auch der Spaß beim gegenseitigen Kennenlernen nicht zu kurz.
Im Namen des Stadtvorstandes und der Stadt Kaiserslautern dankte Gerhard Prottung, Direktor des für den Hauptfriedhof zuständigen Referats Grünflächen, den Jugendlichen für ihren Einsatz. Dieser verdiene seinen allergrößten Respekt: „Trotz der großen Hitze von bis zu 35 Grad habt ihr die schweißtreibenden Arbeiten an den Ehrengräbern mit größter Sorgfalt ausgeführt.“ Mit dem Engagement und der Teilnahme am Workcamp sei jede und jeder Einzelne zu einer ganz persönlichen Botschafterin oder einem Botschafter für den Frieden geworden.
Clemens Körner, Bezirksvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Rheinhessen-Pfalz, verwies in seinem Grußwort auf die Sinnlosigkeit des Krieges. Dieser würde nur zu immer neuen Kriegsgräbern führen. „Wer sich kennt, schießt nicht aufeinander“, meinte er im Hinblick auf das Motto des Volksbundes "Arbeit für den Frieden – Verständigung über den Gräbern". Der Einsatz der Jugendlichen für den Frieden sei ein hochaktuelles Thema, da dieser bis vor einem halben Jahr fast als selbstverständlich hingenommen wurde.
Die gemeinsame Pflege der Kriegsgräber und den internationalen Austausch im Workcamp sah auch Thomas Linnertz, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier, als wertvolles Mittel zur Verhinderung von Krieg. Dessen Ausmaß und das hervorgerufene Leid seien immer größer, als man es sich vorstellen kann. „Ein Krieg, wie wir ihn aktuell in der Ukraine erleben müssen, nimmt Vielen die Zukunft.“ Er sei ein großer Einbruch im Leben der dortigen Menschen, die die verlorene Zeit nie mehr zurückbekommen.
Anschließend fassten Helen Specht aus Deutschland sowie Joele Attianese, Italien, die Gedanken der Jugendlichen zu Krieg und Frieden, über das Gelernte der letzten Tage und die Verantwortung aller Menschen für ein friedvolles Miteinander zusammen. Danach lasen die Teilnehmenden in ihrer eigenen Landessprache ihre ganz persönliche Friedensbotschaft vor. Den Abschluss bildeten das gemeinsame Gedenken vor dem Kranz am Mahnmal auf dem Ehrenfriedhof und der Besuch der Gräber, auf denen die Anwesenden in kleinen Gruppen Blumen niederlegten.