Meldungen aus dem Landesverband Rheinland-Pfalz
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Feldrabbiner im Ersten Weltkrieg - Militärrabbiner in der deutschen Bundeswehr

Feldrabbiner begleiteten Soldaten jüdischen Glaubens durch die grauenhaften Erlebnisse der Kriege

Zum Anlass der Landesfeier zum Volkstrauertag im Jahr 2019 gab der „Arbeitskreis jüdisches Bingen“ das Buch „Feldrabbiner im ersten Weltkrieg und Militärrabbiner in der deutschen Bundeswehr“ heraus. Eine Ausstellung in der Mainzer Volksbank in Bingen begleitete eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema „Jüdisches Bingen“. Das vorliegende Buch gibt den Inhalt der Ausstellung detailliert wieder. Es lässt Eindrücke in das Leben der jüdischen Soldaten im Ersten Weltkrieg und vor allem in das der Rabbiner, die neben den Geistlichen anderer Religionszugehörigkeiten eine wichtige Rolle im Leben und Kämpfen der deutschen Soldaten spielten, sichtbar werden.

Dass jüdische Soldaten im Ersten Weltkrieg neben christlichen Soldaten für ihr Vaterland kämpften, klingt im Hinblick auf die Shoah des Zweiten Weltkrieges erst einmal paradox. Es zeigt, dass sich die jüdischen Soldaten in Deutschland vor Beginn des Nationalsozialismus beheimatet fühlten oder dies zumindest anstrebten.

Schon bald entwickelte sich neben der evangelischen und katholischen Militärseelsorge auch das Amt des Feldrabbiners. Das ausstellungsbegleitende Werk beleuchtet den Werdegang der Rabbiner am Beispiel von vier biographischen Skizzen und führt den Leser in die Welt der jüdischen Seelsorger. Genauso wie christliche Soldaten mussten auch ihre jüdischen Kameraden Niederlagen, Verwundungen und den Tod ertragen; seelischen Beistand garantierten die Rabbiner im Feld. Dass der jüdische Glauben auch vor dem Dritten Reich als minderwertig angesehen wurde, zeigen die Bedingungen unter denen die Rabbiner ihre Arbeit machten. Am Ende wurde den Juden gar die Schuld für den verlorenen Krieg zugeschrieben.

Der Arbeitskreis „Jüdisches Bingen“ lässt jüdische Geschichte in der kleinen Stadt am Rhein wieder aufleben und zeigt den Interessierten, dass der jüdische Glaube seit Jahrhunderten einen festen Platz in der deutschen Geschichte innehat.

In dem vorliegenden Band „Feldrabbiner im ersten Weltkrieg und Militärrabbiner in der deutschen Bundeswehr“ finden Sie einen Beitrag von Katharina Kreuzarek und Carsten Baus, beide Mitarbeiter des Volksbundes. Im Vorwort kommt der Präsident des Volksbundes, Wolfgang Schneiderhan zu Wort. Bei Interesse an dem Buch können Sie sich an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., 117er Ehrenhof 5, 55118 Mainz, E-Mail: rheinland-pfalz@volksbund.de wenden. Telefonisch erreichen Sie uns unter: 06131-220229.

Text: Karoline Pichert